Der Sinn der Krise

Aus meiner Sicht ist eine Krise immer ein Weckruf. Wie eine Stimme, die sagt: wach auf, schau hin. Nichts geschieht ohne Grund.

Warum also sind wir Menschen in dieser Situation, wie wir sie im Moment auf dieser Welt haben?

Gegenfrage: Hätten wir ewig einfach so weitermachen können wie bisher? Immer schneller, höher, weiter? Immer mehr Raubbau auf Kosten des Planeten und seiner Bewohner?

Ich denke, wir können dankbar sein, dass dieser Wahnsinn gestoppt oder zumindest stark gebremst wurde.

Die Krise ermöglicht vielen Menschen, zu entschleunigen und endlich mal Zeit zu haben, über das Leben nachzudenken. Vorher waren die Möglichkeiten zur Ablenkung schier endlos und das haben viele genutzt, denn Ablenkung ist ein einfaches Mittel, um nicht hinschauen zu müssen. Doch genau dieses Hinschauen ist jetzt wichtig. Sich zu fragen: Was ist mir wirklich wichtig im Leben? Bin ich glücklich, so, wie es jetzt ist? Mache ich beruflich etwas, das mir Freude macht? Stehe ich morgens auf und freue mich auf den neuen Tag? Verbringe ich meine Zeit mit Menschen, die zu mir passen und die mir guttun? Ist mein Leben sinnvoll? Trage ich etwas dazu bei, dass diese Welt ein besserer Ort wird? Nehme ich meine sogenannt negativen Gefühle wie Wut, Trauer, Angst usw. an oder drücke ich sie lieber weg?

Das Klima wurde bisher nicht nur durch die Industrie, durch Abgase und so weiter verpestet, sondern vor allem auch durch uns Menschen: durchs Verurteilen, Kritisieren, einander bekämpfen, konkurrieren, manipulieren… man könnte die Liste beliebig erweitern. Doch ist das wirklich das Miteinander, das wir erschaffen wollen? Dicke Luft, negative Energie?

Es liegt also an jedem Einzelnen, etwas zu ändern, damit eine neue, bessere Welt entstehen kann. Die Krise ist auch dazu da, das eigene Verhalten zu reflektieren und wieder Verantwortung zu übernehmen für das eigene Leben, für das Wohlbefinden und die Gesundheit. All das kann nur gedeihen in einem Umfeld mit positiver Energie. Und je mehr Menschen ihr Leben und ihr Verhalten überdenken, bereit sind, Kurskorrekturen vorzunehmen und sich wieder auf das Gute zu besinnen, desto besser wird es uns in Zukunft auf diesem Planeten ergehen. Ganz nach dem Motto: Was wir säen, das ernten wir.

Martina Pfister
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